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Transitalia Marathon Tag 2

297.7 km von Città di Castello nach Chianciano Terme

Paul

In unserer Unterkunft haben wir Paul kennen gelernt. Der war mir vorher schon aufgefallen, weil er ne Webcam an nem Stick so auf seiner GS befestigt hat, dass sie aussieht, als würde er auf einem Pferd reiten und eine Lanze vor sich her schieben. Irgendwie lustig. Wenn man sich Paul so anschaut, ist er — seine Kombi — mit Technik und Kameras ziemlich vollgestopft. Sieht erstmal komisch aus. Aber macht Sinn. Er sammelt das Material für seinen Youtoube Kanal.

Da wir uns gut verstehen, wird aus unserem Duo für die nächsten Tage ein Trio und Paul schliesst sich uns an.

Ein Tag, so schön wie heute

So insgesamt war der Tag wieder einmal klasse. Atemberaubende Aussichten versüssen uns die kurzen Pausen.

Und ich stelle fest, dass ich so langsam am Kies Spass bekomme, der überall reichlich als „Strassen“-Belag aufgebracht ist. Speed is your Friend. Muss man sich halt einfach nicht dran stören, dass beim Beschleunigen das Hinterrad durchdreht und die Maschine schlingert.

Ein drehende Rad ist schliesslich stabil. Reine Physik.

Tanklaster

Wir sind wie üblich auf kleinen, ungepflasterten Wegen unterwegs, die mal mehr, mal weniger gut gepflegt sind. Sie sind meist einspurig und je nach Pflegezustand mit grossen oder kleinen Steinen, Schlaglöchern, Pfützen, Felsen, Auswaschungen und ähnlichem Zeug garniert.

Auf einer der weniger gut gepflegten Strecken müssen wir sehr plötzlich abbremsen, weil uns ein Tanklaster entgegenkommt. Dass da überhaupt was kommt, ist schon ungewöhnlich. Typischerweise sind das 4×4 Fiat Pandas aus der Ursuppe.

Aber ein Tanklaster. TANK-LASTER! 😱. Das kommt eher so weniger häufig vor. Und natürlich bremst der nicht ein bisschen ab. Warum auch? Es kann halt nur einen geben auf der Spur. Zum Glück sind wir wendig und kommen dran vorbei.

Am Ende des Tages hat die GS dann wieder eine schöne und artgerechte Patina erhalten. So wie das gehört.

Und ich freu mir ein Loch in den Bauch weil es am ganzen Tag nicht einen „OH F***CK“ Moment gegeben hat und ich mich trotz zügiger Fahrweise stets sicher gefühlt habe.

Abends dann bekommen wir im Hotel wieder den Sonderparkplatz, abgesperrt und moppedfreundlich 😍

Gut gestartet und zur Transalpina

256.9 km von Beliş nach Şugag

Heute vor 13 Jahren – Das erste Mal

Heute auf den Tag genau vor 13 Jahren war ich das erste Mal mit der GS im Enduropark Hechlingen. Viel gelernt hab ich dort. Inklusive Reifen flicken.

Schon verrückt, wenn ich dran zurück denke.

Es waren gerade 2°C und ich Idiot hab mich moppelig warm angezogen. Nur um Mittags schon komplett nass geschwitzt zu sein.

Damals hab ich noch viel mit Kraft gemacht. Heute bin ich mit der Technik weiter und der der ACT Rumänien treibt mir bei teils 28°C kaum noch den Schweiss auf die Stirn 🙂.

Ich mag das, weiter zurück zu blicken. Manchmal sieht man dann erst die Unterschiede und die Entwicklung. Selbst wenn es sich zwischendurch wie Stillstand anfühlt.

Der Tag beginnt gut

Wir sind früh auf, nehmen ein fixes Frühstück und dann: Wo zum Henker ist mein Moppedschlüssel? Oha. Wohl doch nicht stecken gelassen? Nachgeschaut. Doch. Steckt. In Rumänien. Über Nacht. Mopped unversehrt. Nicht schlecht. Wieder ein Vorurteil perdu.

Und gleich auf die Piste zurück auf den Track. Der fängt schon gut an. Rund 40 km feinstes Allerlei bestehend aus Schotter, Kieseln, kleinen Steine, grossen Steine, Felsbrocken, Auswaschungen, nassem Sand, trockenem Sand, Hunden, nassem Schlamm, trockenem Schlamm, Serpentinen, Pfützen aller Grössenordnungen bis hin zu kleinen Wasserdurchfahrten.

Zwischendurch ein paar kleine Siedlungen, die aus dem Nichts im Nirgendwo auftauchen. Verdammt malerisch.

Alles was das Herz begeht und sehr abwechslungsreich. Sogar die Wölkchen hat jemand nett drapiert und dahin gehängt. Wie gemacht.

Asphalt

Und dann kam erstmal viel Asphalt. So viel Asphalt dass ich tatsächlich mit der Zeit etwas müde werde.

Nicht falsch verstehen: Die Strassen sind traumhaft. Sehr kurvig, nicht zu gross, nicht zu klein, kaum Verkehr, einwandfreier Zustand, hoch und runter. So richtig zum Spass haben. Fühlt sich nur nach den 40km Allerlei so chillig an.

Irgenwann halten wir an und sind uns einig: Jetzt könnte nochmal was passieren. Ist grad ein wenig sehr chillig.

Zufällig guck ich auf meine Reifen. Die Stollen bis zum Rand gefahren. Keine ungefahrenen Reste. Meine Fresse. Das wär vor ein paar Jahren noch der Super-Stress gewesen.

Und da war es wieder: Ich mag das, weiter zurück zu blicken. Manchmal sieht man dann erst die Unterschiede und die Entwicklung. Selbst wenn es sich zwischendurch wie Stillstand anfühlt.

An die Transalpina heran

Heute führt uns der Track an den Fuss der Transalpina, die seit 1939 Siebenbürgen mit der Walachei verbindet. Kein Scherz. Sie ist eine der bedeutenden touristischen Strassen in Rumänien und führt hoch bis über 2100m. 2016 bin ich sie schonmal gefahren und hab sie in sehr guter Erinnerung. Freu mich schon auf Morgen!

Auf ungarischen Autobahnen geht’s gesittet zu

681.7 km von Bruck an der Leitha, Österreich nach Ocna Șugatag, Rumänien

Heute war krass. War dann doch länger, als ich dachte. Zum Schluss dann noch 170 km über Land. Und ich wunder mich, warum ich für 170 km 3 Stunden brauchen soll. Aber da war dann halt keine Autobahn mehr. Dafür viele Orte. Und sogar eine kurze, aber dafür sehr schöne Serpentinenstrecke.

Auch wenn ich hier in Rumänien aufpassen muss wie ein Luchs. „Erwarte hinter jeder Kurve alles“. „Alles“ schliesst eindeutig ein: Gänse, Hühner, Hunde, Kühe, Pferde, inklusive derer Hinterlassenschaften, Schlaglöcher, Pferdekarren und was weiss ich was …

Nicht auf der Autobahn in Österreich tanken

Am Morgen war ich aber erstmal ein wenig irritiert. Denn die ÖAMTC App hat mich mit gleich drei Tankstellen für billigen Sprit in die Irre geführt. Also hab ich mich dann selbst auf die Suche begeben.

Fest steht: Auf österreichischen Autobahnen tanke ICH nicht. Aus Prinzip. Ich find’s ja generell unverschämt, was die da für einen Aufschlag nehmen. Aber in AT da haut’s mir den Nucki raus. Auf dem Land: 1.709. Auf der Autobahn: 2.149. Das sind satte 44 Cent Aufschlag. Pro Liter. Geht gar nicht.

Es geht dann auch recht schnell auf die Autobahn nach Ungarn. Vignette hatte ich mir schon gestern online besorgt. Ging einfach. Mal sehen, ob’s funktioniert hat. Seh ich ja nur dann, wenn keine Knolle kommt 😉

In Ungarn auf der Autobahn

Insgesamt find ich Autobahn zwar todlangweilig, aber ein paar Dinge fallen mir in Ungarn auf. Es geht sehr gesittet und partnerschaftlich zu:

  • Die Leute fahren rechts. Auch die LKW. Elefantenrennen hab ich fast keine gesehen. Und wenn, dann nur von Ausländern (also nicht-Ungarn)
  • Fährt jemand links und es kommt jemand von hinten, dann wird in den allermeisten Fällen rechtzeitig Platz gemacht. Und zwar egal ob der schnellere das Tempolimit von 130 km/h nun überschreitet oder nicht (Just in case: Ich hab mich natürlich dran gehalten)
  • Auf Baustellen wird gebaut. Hab mich in Deutschland letztens über die Autobahn-Baustellen gewundert, in denen keine Menschen zu sehen sind. In Ungarn ist das anders. Es gab Baustellen. Da waren Menschen zu sehn. Und die haben was gemacht. Ich tippe jetzt mal drauf, dass die auch gebaut haben. Beweisen kann ich’s natürlich nicht.
  • Die Parkplatz-Klos stinken nicht. Zumindest nicht so, wie ich das sonst so kenne. Keine Ahnung was die hier tun, aber es funktioniert. Könnte man sich vielleicht mal abgucken.

Rumänien

Und dann kommt die rumänische Grenze und es ist schnell vorbei mit der Autobahn. Ein wenig beängstigend ist, wie dicht die Route an der ukrainischen Grenze vorbeiführt. Fühlt sich komisch an. Ok, ich wusste das vorher und die „WARNUNG: Die Route beginnt in der Nähe der Grenze zur Ukraine, also achte bitte auf den „Grenzverkehr“ und mögliche Kontrollpunkte, überquere die Grenze nicht illegal und fahre nicht abseits der Wege und Straßen (Schotter oder Asphalt).“ vom ACT Rumänien war mir bekannt. Aber lesen und erfahren, das sind zwei Dinge.

Lichthupe vom entgegenkommenden Verkehr scheint übrigens international für „Achtung, das steht ein mobiler Blitzer in deiner Richtung“ zu sein. Sehr sympathisch.

Und Storchennester gibts hier zu hauf. Ist zum Glück immer noch so wie damals. Scheint ein Nord-Ost-Ding zu sein.

Damit der nicht fehlt, mein üblicher Rant über’s deutsche Mobilfunknetz in Form eines Lobes: 2023 Rumänien. Mobilfunknetz einwandfrei. Flächendeckend. In der Pampa auch. Deutschland, Ruhrgebiet, zwischen Marl und Haltern: Kein Netz. <Ironie>Ok. Muss man verstehen. Im Ruhrgebiet wohnt ja auch keiner.</Ironie>

Ankommen

Komme dann pünktlich zum Abendessen an. Suppe, Kartoffelpü und gebratenes Huhn. Sehr lecker. Und ich freu mich, dass sie gleich ein Kännchen Wein für zwei Personen hingestellt haben. Ein wenig wenig. Aber nun ja. Geschenkter Gaul und so.

Ich giesse uns also etwas zum Anstossen ein und verschlucke mich erstmal. Wenn du Wein erwartest, aber Horincă zwischen 52% und 62% Volt bekommst. Womit dann auch klar wäre, warum der die Farbe von in der Karaffe „ein wenig wie Wein“ nach „glasklar“ im Glas gewechselt hat. Das war unerwartet.

Und jetzt ins Bett. Morgen früh gehts gleich weiter auf den ACT. Endlich!

Europa ist schön

Nach 27’000 Kilometern auf dem Mopped durch Europa, über 40 Grenzübertritten in 31 Länder,  1’400 Litern Benzin, 66 Tankstopps, 4 Sätzen Reifen, unzähligen tollen Begegnungen mit Menschen bleibt mir nur noch das Fazit dieser Reise.

Europa ist schön.

Jeder Kilometer war es wert, unseren Kontinent zu erleben und es gibt noch immer ganz viele Ecken, die ich aus Zeitgründen ausgelassen habe.

Bis demnächst dann!

Meine Dicke wieder im Stall

 

Tag 149 – Wieder daheim

29. November – 426.4 km von Genua nach Zürich

Die Jungs von der Fährgesellschaft haben sich wirklich Mühe gegeben, das Mopped gegen alle möglichen Gefahren einer Fährüberfahrt zu sichern. Die Überfahrt über Nacht war zwar eher ruppig, aber das Mopped war Morgen noch an Ort und Stelle. Ob das allerdings der ‚Sicherung‘ zuzuschreiben ist, das wage ich zu bezweifeln.

Motorradsicherung bei Moby/Tirrenia LinesInsgesamt verschafft einem die Fährgesellschaft allerdings auch ansonsten in keinerlei Hinsicht ein Schifffahrtserlebnis. Man bekommt die Überfahrt zu einem günstigen Preis. Punkt. Freundliche Mitarbeiter oder ein Lächeln sind im Preis nicht inbegriffen. Macht nichts. Kann man sich drauf einstellen und dann ist gut. Irgendwann fand ich’s sogar belustigend, wie viel Zeit die Mitarbeiter an Bord darauf verwenden, muffelig zu sein.

Beim Rausfahren aus der Fähre: Huii. 7 Grad. Da war ich doch von Sardinien noch Anderes gewöhnt. Und es war abzusehen, dass es die nächsten 400 km nicht wärmer wird. Also warm anziehen. Mit insgesamt 6 Schichten obenrum war auch gut. Nur die Finger wurden doch etwas kalt auf der Autobahn auf Dauer. Also waren regelmässige Aufwärmpausen angesagt.

Und dann der Gotthart. Muckelige 32 Grad auf 16 Kilometern Länge. Auf den hatte ich mich gefreut.

Ansonsten verlief die Fahrt bis auf den üblichen Stau in Zürich-Stadt sehr ereignislos und um kurz nach vier war dann Ende Gelände und Einfahrt in die heimische Tiefgarage.

Der Aufenthalt in ‚Daheim #1‘ war auch nur kurz. Da die Wohnung bis April untervermietet ist: Kurz im Keller umziehen, Klamotten wechseln (die ich ja bei der Abfahrt schon entsprechend parat gelegt hatte) und Sachen zusammenpacken für die nächste Etappe der ‚Reise‘: Die Saison in Engelberg.

 

Tag 148 – Such das Schiff. Such!

28. November – 270.4 km von Cagliari nach Porte Torres

Heute Abend um halb neun legt die Fähre aus Porte Torres Richtung Genua ab. Das letzte Mal morgendliches Sachen zusammenpacken für diese Tour und dann erstmal auf schnellstem Wege auf der Autobahn nach Norden.

Unterwegs schaffe ich, endlich einen dieser Piaggio ‚Liefer’wagen aufzuschnappen

Piaggio Transporter

Von denen fahren hier reichlich rum. Ich habe ich immer gefragt, wer zum Teufel sowas braucht. Oder einen Fiat Panda 4×4. Aber hier in den engen Gassen oder auf den Schotterstrecken macht das Sinn.

Ansonsten ist der Himmel stahlblau mit ein paar Wölkchen und je nach Höhe geht die Temperatur von 18°C bis 8°C.

Himmel bei Santu Lussurgiu, Sardinien, Italien

Als noch 170 Restkilometer übrig sind, schwenke ich um auf ‚Kurvenreiche Strecke‘ und lasse es mir nochmal gut gehen für die letzten paar Spass-Stunden auf dem Mopped dieses Jahr.

Heute Morgen habe ich mich schon gewundert warum es, im Gegensatz zu Genua, erstmal keinerlei Infos zu den GPS-Koordinaten des Schiffsanlegeplatzes gibt. Ok. In Genua waren die für die Tonne weil der halbe Hafen umgebaut wurde. Irgendwo finde ich dann welche und die stimmen mit der Fährverbindung überein, die auf Google Maps angezeigt wird. Kann also nicht so falsch sein.

Falsch gedacht. Als ich da ankomme, wo ich hin wollte, zeugt ein verwittertes Schild noch vom Moby/Tirrenia-Check-In, aber der Kai sieht ansonsten verlassen aus. Von meinem Schiff keine Spur. Das müsste eigentlich schon da sein. Jetzt könnte man denken, es gäbe Schilder. Aber auch da: Fehlanzeige.

Also fahre ich erstmal in die Richtung, von der ich denke, dass es die ist, die dahin geht wo ich angekommen bin. Die Strasse dorthin ist zwar nicht mehr so 100% neu, aber bis ins Navi hat sie es noch nicht geschafft. Aha. Also auch hier wurde umgebaut. Irgendwann erkenne ich die Strasse wieder und denke mir, dass das gut aussieht. Tut es auch: In der Ferne erkenne ich ein Schiff, das mir bekannt vorkommt. Nur gut, dass der Pott so gross ist und jetzt nicht viel los ist – und ich reichlich Reservezeit habe.

Da ja Beschilderung eher den Charakter dekorativer Strassenelemente hat, hat man für die neuen Strassen darauf erstmal verzichtet. Deko kann man später machen. Ist ja auch vollkommen überflüssig in einem Hafen für eine Linien-Fährverbindung eine Beschilderung zu den Fähren anzubringen. Da findet man sich schon zurecht.

Als ich ankomme, freue ich mich, dass ich das Schiff meiner Reederei gefunden habe. Es ist wieder die Sharden mit der ich auch schon gekommen bin und die Rückreise losgehen kann.

Wer’s nicht glaubt: Rote Markierung, da hätte ich eigentlich hin sollen. Blauer Punkt: Da war dann die Einfahrt zum Pier für das Schiff tatsächlich. Trotz „Fähren vermeiden“ wollte mich Google auf eine imaginäre, nicht vorhandene Fähre schicken. Natürlich hab ich für die 3.7 km keine halbe Stunde gebraucht.

Alter Fährplatz, neuer Fährplatz in Porte Torres, Sardinien, Italien

Die Auslastung dieser Fähre im November ist übrigens eher bescheiden. Viel mehr Autos als auf dem Bild wurden das nicht.. Wundert mich, dass die noch geht. Aber soll ja nicht mein Schaden sein.

Novemberfähre von Porte Torres, Sardinien, Italien nach Genua, Italien

Tag 145 bis 147 – Küste Sardiniens

25. – 27. November – 0 km mit dem Mopped

Auch auf Sardinien gibt’s Weihnachten. Die Weihnachtsbaumbeleuchtung, die die da grade am Hafen aufbauen mutet allerdings etwas seltsam an mit der echten Palme davor. Obwohl das bestimmt toll aussieht, wenn’s fertig und an ist.

Weihnachtsbaum am Hafen von Cagliari, Sardinien, Italien

Noch ein paar Impressionen vom Schlendern durch den Hafen.

Hafen Cagliari bei Sonnenuntergang, Sardinien, Italien Hafen Cagliari bei Sonnenuntergang, Sardinien, Italien Hafen Cagliari bei Sonnenuntergang, Sardinien, Italien Hafen Cagliari bei Sonnenuntergang, Sardinien, Italien Hafen Cagliari bei Sonnenuntergang, Sardinien, Italien

Ansonsten ging’s ausnahmsweise mal mit dem Auto anstatt Motorrad quer über die Insel von Süden nach Norden und zurück. Daher gibts heute auch keinen Track. Das wär ja fast gelogen.

Den Mietwagen hatte ich über https://www.billiger-mietwagen.de gebucht. Dort hatte ich schon ein paar Buchungen bisher gemacht und es hat immer einwandfrei geklappt. Die Infos im Vorfeld waren immer genau die, die ich gebraucht hatte, die Angaben beim Buchen stimmen und es gab bisher noch nie Überraschungen. Sehr zu empfehlen. Und die finden wirklich den günstigsten Preis. Für einen Renault Scénic habe ich jetzt inklusive allem Zipp und Zapp (natürlich ohne Sprit) für zwei Tagessätze Miete insgesamt  41.31 EUR bezahlt. Da kann man nicht meckern.

Impressionen aus dem Norden Sardiniens.

Capo Testa, Sardinien, Italien

Und zu guter Letzt ist das Video vom 23. jetzt fertig geschnitten und am Waschtags-Blogeintrag eingefügt

Tag 144 – Regen

24. November – 114.9 km von Oristano nach Cagliari

Der angesagte Regen kam. Und zwar erstmal ganz ordentlich. Also heisst es: Liegengebliebenes aufarbeiten, soweit möglich Vorbereitungen für die Rückkehr treffen und den Tag gemütlich angehen lassen. Das ist mir allerdings im B&B Il Mirto auch nicht schwer gefallen. Die Gastgeber sind an Freundlichkeit und Herzlichkeit nicht zu überbieten, das Frühstück lässt es an nichts fehlen und ich bin nachhaltig begeistert. Zeigt sich mal wieder: Ab einer Bewertung von 9 kann man bei booking.com nichts falsch machen.

Zum Aufbruch dann passend lässt es nach und ich bin von ein paar Tropfen abgesehen nicht mal nass geworden. Ungelogen: Als ich absteige und den Hoteleingang betrete öffnen sich die Schleusen wieder und es schüttet in Strömen.

Überhaupt. Jetzt sind es noch 5 Tage. Fünf. Und die 5 Monate sind schon so gut wie rum. Die Zeit verging wie im Fluge und ich kann’s gar nicht richtig glauben, dass es schon vorbei ist. Sieht man mal wieder: Egal wie lange Ferien sind, sie sind immer zu kurz.

Es schaut auch so aus, als wäre es am Dienstag trocken, wenn ich vom Genua wieder Richtung Zürich fahre. Insgesamt habe ich mit dem Wetter sagenhaft Glück gehabt. Das letzte Mal bin ich am Tag 10 so richtig nass geworden. Und das ist jetzt echt schon eine Weile her.

Hier das Hotel sieht wohl ansonsten auch nicht viel Regen, wie die aufgestellten Eimer vermuten lassen.

Regen in Cagliari

Der Regen, der grade Norditalien heimsucht ist auch hier angekommen. Es scheint es so, als wäre Sardinien nicht so wirklich auf stärkeren Regen eingestellt. Überall warnen variable Verkehrsanzeigen vor nassen Strassen und hier und dort in Cagliari entstehen spontan Seen, wo sie nicht hingehören.

Strassensee in Cagliari, Sardinien, Italien

Tag 143 – Waschtag

23. November – 137 km rund um Oristano

Erst fühlte sich das gar nicht so windig an, aber auf der Landstrasse dann. Huiii. Ausgesucht hatte ich ein paar Schotterstrecken, die ich von hier aus mal abfahren wollte. Die Anfahrt gestaltete sich schonmal ganz gut, abgesehen vom Wind.

Ausblick bei Guspini, Sardinien, Italien Ausblick bei bei Santa Giusta, Sardinien, Italien

Den obligatorischen Lost Place gab’s natürlich heute auch. Der war heute allerdings schon ziemlich ‚lost‘.

Lost Place bei Santa Giusta, Sardinien, Italien

Am Ende der letzten Schotterstrecke mochte wohl jemand das Stopp-Schild nicht so wirklich. Oder die reichlich vorhandenen Jäger haben da was verwechselt.

Stop-Zielscheibe bei Guspini, Sardinien, Italien

Eigentlich hätte es von dort aus nach links weggehen sollen. Aber nach ein paar Kilometern war Schluss und ein Polizist machte mir wortlos, aber mit eindeutigen Handzeichen klar, dass es hier nicht weiter geht. Vorher hatte ich schon Krankenwagen und weitere Polizei-Einsatzkräfte vorbeifahren sehen und soweit ich das erkennen konnte, gab’s da einen Vorfall mit einem LKW. Ich vermute jetzt mal ins Blaue hinein, dass der Wind den von der Strasse oder in den Gegenverkehr getrieben hat. Seitenwindempfindlicher als ich sind die alle Male und ich hatte meine Geschwindigkeit schon sehr weit unter Normal. So konnte ich den durch die Böen verursachten seitlichen Versatz einigermassen kontrollieren. Wie auch immer: Umdrehen und grossräumig umfahren. Da habe ich ja jetzt Übung drin.

Auf dem Rückweg komme ich an einer Waschanlage vorbei und entscheide mich schweren Herzens dem ganzen schönen Dreck mal mit einem Dampfstrahler zu Leibe zu rücken.

DreckskisteUnd im B&B angekommen und den Koffer ausgeräumt stelle ich fest, dass es wohl keine gute Idee war, den Pausen-Schmierkäse ungesichert mit einer Flasche Wasser auf Schotter spazieren zu fahren. Ich dachte, ich hätte ihn gut weggepackt gehabt. Wohl nicht gut genug. Also musste die Fleece Jacke gleich auch noch in die Handwäsche. Glücklicherweise wird die ja schnell wieder trocken.

Voll der Käse

Dafür gibts auf Sardinien mehr oder minder regelmässig Sonnenuntergänge, die sich sehen lassen können. Zumindest gab es die bisher jeden Abend, wenn ich hier war und heute auch.

Typischer Sonnenuntergang auf Sardinien, Italien

 

Nachtrag, 27.11.2016, das Video vom Tag ist jetzt auch fertig.

Tag 141 – Schotter

21. November – 81.5 km rund um Osini

Gestern Abend dachte ich erstmal, dass die Kuhglocken schon näher sind, als sie sein sollten. Waren sie auch. Kuh an Kuh, quasi.  Die Hörner habe ich zwar nur schemenhaft wahrgenommen, aber es hat gereicht um Hoffnung zu hegen, dass das Viech sich nicht an meinem Mopped mit was auch immer vergeht.

Kuh an Kuh

Heute morgen habe ich spontan beschlossen, noch eine Nacht hier im Hotel Scala San Giorgio zu bleiben. Es hetzt mich keiner, das Hotel ist unglaublich günstig, mitten im Nirgendwo und umgeben von Schotter. Also bin ich quasi im Paradies. Mal wieder.

An alle Mitleser, die des Schotters Freund sind: Ich wäre auch für eine weitere Tour hierher zu haben. Oh. Übrigens: Und das Essen ist auch noch gut. Und der Mirto wird von Tag zu Tag mehr im gleichen Glas.

Der Schotter von heute zusammengefasst im Video

Am Ende der Strecke war mal wieder einer dieser Lost Places, die seit tausenden von Jahren verlassen sind.

Anfahrt zum Nuraghe bei Osini, Sardinien, Italien Nuraghe bei Osini, Sardinien, Italien Nuraghe bei Osini, Sardinien, Italien

Die Anlage ist aus dem Jahr 1600 – 600 v. Chr. und beeindruckt mich. Eigentlich nur ein paar aufgeschichtete Steine. Aber aus einer Zeit die jenseits meiner Vorstellungskraft liegt, 3’600 Jahre in der Vergangenheit.

Weiter ging’s auf Schotter nach einer kurzzeitigen Verwirrung des Navi, das mich auf direktem Weg zum Ziel schickt. Was für ein Blödsinn. Wer kommt auf sowas?

Schotter bei Ulassai, Sardinien, Italien

Aber es gab noch ein paar Lost Places neuerer Zeit auf dem Weg

Lost Place bei Ulassai, Sardinien, Italien

Was die Lost Places älterer Generation angeht: Sogar mehr oder weniger gleich neben dem Hotel steht so ein Ding. Scheinbar kennt das aber keiner. Zumindest im Internet konnte ich nichts darüber finden.  Habe überhaupt sehr wenig darüber gefunden, was der eigentliche Zweck dieser Bauten war. Ausser Kultstätte findet man nichts. In diesem Sinne sind sicherlich auch die Kirchen sowie deren Äquivalente anderer Religionen Kultstätten. Aber wenn oder was man da weshalb be’kultet‘ hat, das sagt keiner. 

Nuraghe Sanu, Osini, Sardinien, ItalienNuraghe Sanu, Osini, Sardinien, Italien