Motorrad-Reisen und -Touren

Transitalia Marathon Tag 4

385.9 km von Follonica nach Riccione

Der frühe Vogel kann früh starten

Als wir um 6:50 am Startplatz ankommen, sind wir nach offiziellem Plan schon ausserhalb der Zeit. Dafür sind wir um 7:01 Uhr tatsächlich schon unterwegs. 

Merke: Entweder du bist eine halbe Stunde vor der Zeit dort, so dass du vorne stehst und gleich starten kannst, oder du wartest dir die Beine in den Bauch bis alle gestartet sind. Und das dauert so 60 – 90 MInuten. Dann musst du dich aber sputen, um rechtzeitig am Ziel zu sein.

Als wir starten, geht die Sonne gerade auf. Es erwarten uns 360 km quer durch Italien.

Wir haben vereinbart, dass wir dem Track folgen, bis wir per regulärer Route ohne Autobahn und ohne Mautstrassen um 16:00 Uhr ankommen würden. Wenn wir dann abbrechen, sollten uns genügend Reserven bleiben, um bis 18:00 Uhr gemütlich anzukommen. Den letzten Tag wollen wir nicht in Hektik enden lassen.

Frühstück

Zu so nachtschlafener Zeit gab es noch kein Frühstück im Hotel. 

Wir starten also den Tag mit dem üblichen Elektrolyt-Drink, der für mich sehr gruslig schmeckt. Erinnert sehr stark an den Geschmack von dem Zeug das man am Abend vor einer Darmspiegelung trinken muss. Mich überkommt regelmässig ein Würgereiz. Aber was soll’s. Das Zeug nützt und Krämpfe wären eindeutig die schlimmere Option. 

Auf dem Weg gönnen wir uns je ein Panino und einen Cappucino. Dank Kassenzettel-Analsye weiss ich jetzt, dass ein Butterbrot ein Panno und mehrere Panini sind. Panini können sie. Mit Liebe belegt. Uns schmeckts. 

Und ich habe gelernt: Wer Cappucino trinkt, der frühstückt. Caffè trinkt man, wenn man nicht frühstückt. Und im übrigen kann ich die 6 ungeschriebenen Gesetzte der italienischen Kaffeekultur nur bestätigen.

Da wir nicht die einzigen vom Transitalia Marathon sind, die auf diese Idee kommen, ist der Laden pickepackevoll und alle wollen essen. Sie sind zwar verwundert, haben aber offensichtlich genügend Vorräte für uns.

Navigation

Früher (also so ganz früher) fand ich es ja schon cool, ein Navi zu haben. Extra-Cool war’s das auch auf dem Mopped zu haben. Heute hab teilweise sogar 3 benutzt. Wie sich die Zeiten ändern:

  • Das Standard-Navi mit dem Track, den wir fahren sollen
  • Apple Karten, um den perfekten Zeitpunkt für den Abbruch nachzuverfolgen
  • Google-Maps für kurze Abstecher zu Tankstellen

War auch neu für mich, mit gleich drei Navis unterwegs zu sein. 

Das iPhone war übrigens mit Quad-Lock festgemacht. Hab der Sache erst ja gar nicht so richtig vertraut. 

Aber der Quad-Lock iPhone-Halter mit Vibrationsdämpfer und Lenkerhalterung nebst Ladekopf leistet ganze Arbeit auch unter härtesten Bedingungen. Da vibriert sich nichts los, nichts bricht und das Fon hält bombenfest. 

Eigentlich hab ich das Fon in Offroad-Passagen immer in der Tasche gehabt. Sicher ist sicher. Manchmal ging es aber so schnell, dass ich keine Gelegenheit mehr hatte, es abzunehmen. Jetzt kann ich sagen: Egal wie ruckelig es wird. Das Zeug hält.

Letztes Jahr hatte ich noch keinen Ladekopf sondern das Telefon einfach mit Kabel geladen. Bis. zu dem Tag, wo es regnet und nix mehr mit Laden war. „Das iPhone hat Wasser in der Ladebuchse gefunden“ 🤷🏻‍♂️. Seitdem hab ich den Induktions-Ladekopf. Der hält die Ladung gerade so bei Navi im hellsten Modus. Wenn ich mit der Bildschirmhelligkeit etwas runter gehe, dann lädt es sogar über den Tag voll auf. 

Ziel erreicht

Als Apple Karten anzeigt. Ankunft wäre 16:00 Uhr, wenn wir jetzt fahren würden, ist es Zeit, abzubrechen und auf direktem Weg zu fahren. „Direkter“ Weg heisst in dem Fall: Direkt in die nächste Werkstatt. Denn die Öldrucklampe an der Maschine von meinem Kumpel leuchtet mal wieder.

Also Apple Karten auf „Zur Werkstatt, aber ohne Mautstrassen und ohne Autobahn“ eingestellt. Und ich wundere mich schon, dass die Strecke so komisch ist. Denn das hat’s geflissentlich ignoriert und schickt uns über eine todlangweilige SP direkt auf die Autobahn. Mautpflichtig. Ich hab’s anschliessend dreimal nachkontrolliert: War richtig eingestgellt. Apple Maps hat die Einstellung einfach ignoriert.

So fahren wir also erst in die Werkstatt. Die kann/will nichts ausrichten. Nur mit Termin. Nächste Woche. Keine Option. Also fahren wir zum Ziel. Dort sind wir unter den ersten 50.

Meine Stimmung ist trotzdem getrübt. Die langweilige Autobahn hat einiges von der Begeisterung der vergangenen Tage genommen. Ausserdem sieht es ganz so aus, als wäre das mein sechster und letzter Marathon gewesen. Neue Abenteuer warten.

Es war eine klasse Veranstaltung, die Touren sind 1a ausgearbeitet und die gesamte Tour-Orga ist spitze. Auf jeden Fall zu empfehlen. 

Am drumrum wie Essen, Briefings, Preis: Da würde ich mich freuen, wen sich was tut.

Finale

Das Finale war in einem Club mit klasse Ambiente. Ansprechend eingerichtet. Tolle Athmosphäre. Da haben sie sich nicht lumpen lassen. Sogar der Wein ist lecker heute. Ein Meeresfrüchte-Restaurant. Das Essen ist hochqualitativ und lecker. Für jemanden, der Meeresfrüchte gerne hat. Ich bin das nicht. Aber ein neetter Tischnachbar organisiert mir etwas Fischloses zum Hauptgericht. 

Damit ist der 6. Transitalia Marathon 2023 Geschichte.