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Schlagwort Archiv: Schotter

Gut gestartet und zur Transalpina

256.9 km von Beliş nach Şugag

Heute vor 13 Jahren – Das erste Mal

Heute auf den Tag genau vor 13 Jahren war ich das erste Mal mit der GS im Enduropark Hechlingen. Viel gelernt hab ich dort. Inklusive Reifen flicken.

Schon verrückt, wenn ich dran zurück denke.

Es waren gerade 2°C und ich Idiot hab mich moppelig warm angezogen. Nur um Mittags schon komplett nass geschwitzt zu sein.

Damals hab ich noch viel mit Kraft gemacht. Heute bin ich mit der Technik weiter und der der ACT Rumänien treibt mir bei teils 28°C kaum noch den Schweiss auf die Stirn 🙂.

Ich mag das, weiter zurück zu blicken. Manchmal sieht man dann erst die Unterschiede und die Entwicklung. Selbst wenn es sich zwischendurch wie Stillstand anfühlt.

Der Tag beginnt gut

Wir sind früh auf, nehmen ein fixes Frühstück und dann: Wo zum Henker ist mein Moppedschlüssel? Oha. Wohl doch nicht stecken gelassen? Nachgeschaut. Doch. Steckt. In Rumänien. Über Nacht. Mopped unversehrt. Nicht schlecht. Wieder ein Vorurteil perdu.

Und gleich auf die Piste zurück auf den Track. Der fängt schon gut an. Rund 40 km feinstes Allerlei bestehend aus Schotter, Kieseln, kleinen Steine, grossen Steine, Felsbrocken, Auswaschungen, nassem Sand, trockenem Sand, Hunden, nassem Schlamm, trockenem Schlamm, Serpentinen, Pfützen aller Grössenordnungen bis hin zu kleinen Wasserdurchfahrten.

Zwischendurch ein paar kleine Siedlungen, die aus dem Nichts im Nirgendwo auftauchen. Verdammt malerisch.

Alles was das Herz begeht und sehr abwechslungsreich. Sogar die Wölkchen hat jemand nett drapiert und dahin gehängt. Wie gemacht.

Asphalt

Und dann kam erstmal viel Asphalt. So viel Asphalt dass ich tatsächlich mit der Zeit etwas müde werde.

Nicht falsch verstehen: Die Strassen sind traumhaft. Sehr kurvig, nicht zu gross, nicht zu klein, kaum Verkehr, einwandfreier Zustand, hoch und runter. So richtig zum Spass haben. Fühlt sich nur nach den 40km Allerlei so chillig an.

Irgenwann halten wir an und sind uns einig: Jetzt könnte nochmal was passieren. Ist grad ein wenig sehr chillig.

Zufällig guck ich auf meine Reifen. Die Stollen bis zum Rand gefahren. Keine ungefahrenen Reste. Meine Fresse. Das wär vor ein paar Jahren noch der Super-Stress gewesen.

Und da war es wieder: Ich mag das, weiter zurück zu blicken. Manchmal sieht man dann erst die Unterschiede und die Entwicklung. Selbst wenn es sich zwischendurch wie Stillstand anfühlt.

An die Transalpina heran

Heute führt uns der Track an den Fuss der Transalpina, die seit 1939 Siebenbürgen mit der Walachei verbindet. Kein Scherz. Sie ist eine der bedeutenden touristischen Strassen in Rumänien und führt hoch bis über 2100m. 2016 bin ich sie schonmal gefahren und hab sie in sehr guter Erinnerung. Freu mich schon auf Morgen!

Ausschlafen, Apple Pay

184.3 km von Alba Iulia nach Beliş

Ausschlafen

Nach gestern war heute erstmal Ausschlafen angesagt. Waren spät im Hotel, spät gegessen und dann nach dem Ausflug in den Matsch auch recht k.o. Ausschlafen hiess bis acht oder so. Halt ohne Wecker.

Nach dem Frühstück ganz gemütlich aufgesattelt und los. Erstmal zur SB-Waschanlage. Da war noch so viel Dreck und Schlammreste überall, dass es überall gestört hat. Weg damit!

Apple Pay

Die Waschanlagen gibts hier gefühlt an jeder Ecke. Hätt ich nicht gedacht. Die erste SB-Waschanlage ging nur mit „Clubkarte“, die zweite dann mit Kreditkarte bzw. natürlich auch mit Apple Pay.

Mittlerweile habe ich die Kreditkarte auf der Uhr. Kontaktlos bezahlen geht auch fast überall. Und ich find’s super bequem, einfach und unkompliziert auch Kleinbeträge zu bezahlen. Zum Glück geht das in fast allen Ländern der Welt mittlerweile. Ausser in einem grossen unbeugsamen Land in Mitteleuropa, das nicht aufhört, der modernen Technik Widerstand zu leisten – frei nach Albert Uderzo, der wunderbar die Gallier so beschrieben hat.

Ab ins Gemüse

Nach Waschen und Tanken ab zurück auf den Track und da gleich ins Gemüse. Wir müssen ja schliesslich den Tag 3 vom ACT Rumänien noch fertig fahren.

Wir fahren erst über ein paar Schotterwege, dann viel Asphalt. Teils niegelnagelneu. Ich werde den Eindruck nicht los, dass das die neuen Strassen vor nicht allzulanger Zeit noch Schotter waren.

Namentlich beschuldigt jetzt in Asphaltform aufzutreten werden die Kreisstrassen DJ107M, DJ107I und die DJ107P.

Abends erwischen wir ein recht „OK-Hotel“. Merke: In Rumänien wenn möglich bei booking.com Unterkünfte mit 9+ Bewertung buchen. 8er Bewertungen sind OK. Mehr nicht. Dafür ist hübsch anzuschauen und liegt direkt am See. Neben einem Ski- und Snowboardgebiet. Das wär ja auch mal was für den Winter.

Einfach weil ich’s kann 😇

Strasse gesperrt

259.4 von Ocna Șugatag nach Vatra Dornei

Route Barée – Strasse gesperrt

Nach gut 80 km schöner Strassen aus dem Nichts: Hinter einem Industriegebiet ruppige Schotter-Wege in Richtung Ukrainische Grenze. Natürlich noch auf Rumänischem Gebiet. Und dann: Strasse gesperrt. Strafe von 1’000-2’000 EUR wenn man weiterfährt. Autsch.

Also knapp 55 km zurück und einen Ersatzweg finden, um wieder auf den eigentlichen Track zu kommen. Dann war’s aber schon so spät, dass wir uns entschlossen haben, eine Abkürzung zu nehmen, um zum Zielpunkt Vatra Dornei zu kommen. Die entschädigt uns mit wunderbaren Kurven und tollen Strassen.

Regen

Es geht über den Prisloppass an dem wir kurz halt machen. Eigentlich nur, um Kloster zu gucken. Die stehen hier an jeder Ecke und die sind fast ausnahmslos wunderschön herausgeputzt. Eine Augenweide.

Und dann geht die Welt unter. Meine Fresse. Wir sitzen in so etwas wie in einer Campinghütte und bleiben trocken. Zum Glück. Wären wir auf der Strasse gewesen, wär’s durch alle wasserdichten Schichten durchgegangen – wenn wir die so schnell überhaupt aus dem Gepäck raus und in die Klamotten reinbekommen hätten.

Und kurz danach, als wäre nichts gewesen, schönster Sonnenschein und weiter gehts nach Vatra Dornei wo wir uns spontan eine Unterkunft gesucht hatten. Zeit dafür war ja 🙂

Saisonauftakt 2017

April/Mai 2017 – 487.3 km Hausrunde und Westschweiz

Zum Saisonauftakt mussten beide Töffs mal wieder bewegt werden. Sollen ja schliesslich keine Standschäden bekommen. Und da ‚opfert‘ man sich natürlich notgedrungen 😉

Naja. Eigentlich war der schon vor zwei Wochen. Aber ich muss ja auch erst mal wieder ins Schreiben reinkommen, gell?

Also mit beiden so ungefähr meine Hausrunde in zwei verschiedenen Ausführungen gemacht. Wie hab ich das vermisst!

Die Dicke fährt sich erstaunlich leicht. Wie ein Mofa. Das kann natürlich daran liegen, dass ich jetzt kein Gepäck drauf hatte. Aber ich glaub die Tour hat auch einiges an Übung hinterlassen – Pause hin oder her.

Und es gibt doch Schotter in der Schweiz. Ich hatte mich bei einer Soft-Enduro-Tour bei Arrigoni gebucht und bin wirklich überrascht gewesen, dass es in der Schweiz tatsächlich auch Strassen gibt, die ungeteert und erlaubt sind. Normalerweise kenn ich das entweder geteert oder verboten und das ist ein XOR.

Tag 143 – Waschtag

23. November – 137 km rund um Oristano

Erst fühlte sich das gar nicht so windig an, aber auf der Landstrasse dann. Huiii. Ausgesucht hatte ich ein paar Schotterstrecken, die ich von hier aus mal abfahren wollte. Die Anfahrt gestaltete sich schonmal ganz gut, abgesehen vom Wind.

Ausblick bei Guspini, Sardinien, Italien Ausblick bei bei Santa Giusta, Sardinien, Italien

Den obligatorischen Lost Place gab’s natürlich heute auch. Der war heute allerdings schon ziemlich ‚lost‘.

Lost Place bei Santa Giusta, Sardinien, Italien

Am Ende der letzten Schotterstrecke mochte wohl jemand das Stopp-Schild nicht so wirklich. Oder die reichlich vorhandenen Jäger haben da was verwechselt.

Stop-Zielscheibe bei Guspini, Sardinien, Italien

Eigentlich hätte es von dort aus nach links weggehen sollen. Aber nach ein paar Kilometern war Schluss und ein Polizist machte mir wortlos, aber mit eindeutigen Handzeichen klar, dass es hier nicht weiter geht. Vorher hatte ich schon Krankenwagen und weitere Polizei-Einsatzkräfte vorbeifahren sehen und soweit ich das erkennen konnte, gab’s da einen Vorfall mit einem LKW. Ich vermute jetzt mal ins Blaue hinein, dass der Wind den von der Strasse oder in den Gegenverkehr getrieben hat. Seitenwindempfindlicher als ich sind die alle Male und ich hatte meine Geschwindigkeit schon sehr weit unter Normal. So konnte ich den durch die Böen verursachten seitlichen Versatz einigermassen kontrollieren. Wie auch immer: Umdrehen und grossräumig umfahren. Da habe ich ja jetzt Übung drin.

Auf dem Rückweg komme ich an einer Waschanlage vorbei und entscheide mich schweren Herzens dem ganzen schönen Dreck mal mit einem Dampfstrahler zu Leibe zu rücken.

DreckskisteUnd im B&B angekommen und den Koffer ausgeräumt stelle ich fest, dass es wohl keine gute Idee war, den Pausen-Schmierkäse ungesichert mit einer Flasche Wasser auf Schotter spazieren zu fahren. Ich dachte, ich hätte ihn gut weggepackt gehabt. Wohl nicht gut genug. Also musste die Fleece Jacke gleich auch noch in die Handwäsche. Glücklicherweise wird die ja schnell wieder trocken.

Voll der Käse

Dafür gibts auf Sardinien mehr oder minder regelmässig Sonnenuntergänge, die sich sehen lassen können. Zumindest gab es die bisher jeden Abend, wenn ich hier war und heute auch.

Typischer Sonnenuntergang auf Sardinien, Italien

 

Nachtrag, 27.11.2016, das Video vom Tag ist jetzt auch fertig.

Tag 141 – Schotter

21. November – 81.5 km rund um Osini

Gestern Abend dachte ich erstmal, dass die Kuhglocken schon näher sind, als sie sein sollten. Waren sie auch. Kuh an Kuh, quasi.  Die Hörner habe ich zwar nur schemenhaft wahrgenommen, aber es hat gereicht um Hoffnung zu hegen, dass das Viech sich nicht an meinem Mopped mit was auch immer vergeht.

Kuh an Kuh

Heute morgen habe ich spontan beschlossen, noch eine Nacht hier im Hotel Scala San Giorgio zu bleiben. Es hetzt mich keiner, das Hotel ist unglaublich günstig, mitten im Nirgendwo und umgeben von Schotter. Also bin ich quasi im Paradies. Mal wieder.

An alle Mitleser, die des Schotters Freund sind: Ich wäre auch für eine weitere Tour hierher zu haben. Oh. Übrigens: Und das Essen ist auch noch gut. Und der Mirto wird von Tag zu Tag mehr im gleichen Glas.

Der Schotter von heute zusammengefasst im Video

Am Ende der Strecke war mal wieder einer dieser Lost Places, die seit tausenden von Jahren verlassen sind.

Anfahrt zum Nuraghe bei Osini, Sardinien, Italien Nuraghe bei Osini, Sardinien, Italien Nuraghe bei Osini, Sardinien, Italien

Die Anlage ist aus dem Jahr 1600 – 600 v. Chr. und beeindruckt mich. Eigentlich nur ein paar aufgeschichtete Steine. Aber aus einer Zeit die jenseits meiner Vorstellungskraft liegt, 3’600 Jahre in der Vergangenheit.

Weiter ging’s auf Schotter nach einer kurzzeitigen Verwirrung des Navi, das mich auf direktem Weg zum Ziel schickt. Was für ein Blödsinn. Wer kommt auf sowas?

Schotter bei Ulassai, Sardinien, Italien

Aber es gab noch ein paar Lost Places neuerer Zeit auf dem Weg

Lost Place bei Ulassai, Sardinien, Italien

Was die Lost Places älterer Generation angeht: Sogar mehr oder weniger gleich neben dem Hotel steht so ein Ding. Scheinbar kennt das aber keiner. Zumindest im Internet konnte ich nichts darüber finden.  Habe überhaupt sehr wenig darüber gefunden, was der eigentliche Zweck dieser Bauten war. Ausser Kultstätte findet man nichts. In diesem Sinne sind sicherlich auch die Kirchen sowie deren Äquivalente anderer Religionen Kultstätten. Aber wenn oder was man da weshalb be’kultet‘ hat, das sagt keiner. 

Nuraghe Sanu, Osini, Sardinien, ItalienNuraghe Sanu, Osini, Sardinien, Italien