Motorrad-Reisen und -Touren

Schlagwort Archiv: Ungarn

Bin ich über Schengen froh

695.2 km von Sălişte nach Balatonfenyves

Kilometer machen

Heute ging’s wieder drum, möglichst nah an Rimini ranzukommen. Dort startet am Samstag der Transitalia Marathon. Mein sechster. Und von jedem hab ich das Teilnehmerbändchen am Arm behalten. Erst, weil ich einfach wissen wollte, wie lange die Dinger halten. Tja. Scheinbar mindestens mal 5 Jahre 😄.

Grenze

Die rumänische Autobahn ist eine der entspanntesten, die ich kenne. Das war easy zu fahren und ging ganz gut vorwärts.

Bis zu dem Zeitpunkt wo wir wegen Bauarbeiten runter mussten. Meine Fr…e. Den Verkehr einer Autobahn auf eine Landstrasse zu bekommen, das ist zumindest mal interessant. Eine Baustelle, die diese zweispurige Landstrasse dann einspurig macht, macht die Lage nicht besser. Also stehen wir im Stau.

Irgendwann läufts wieder.

6 km vor der ungarischen Grenze bedauere ich die LKW-Fahrer, die sich aufgereiht haben, um über die Grenze zu kommen. Nur um dann 1.5 km vor der Grenze selbst im Stau zu stehen.

Zum Glück können wir uns an einen rumänischen Motorradfahrer anhängen, der sich vorsichtig und langsam durch die Mitte schlängelt. Wie üblich interessierte das die Rumänen nicht und sie machen bereitwillig Platz.

Als wir an der Polizei vorbei fahren bekomme ich spontan ein noch schlechteres Gewissen als ich eh schon habe. Allerdings interessiert die sich so gar nicht für uns. Das was ich damals über die rumänische Polizei geschrieben hab, gilt immer noch.

Insgesamt hat uns die Aktion eine halbe Stunde gekostet. Das ist ok. Hätte viel, viel schlimmer werden können. Alleine für die 3 Autos, die direkt vor uns kontrolliert wurden, gingen locker 10 Minuten drauf. Da mag ich mir gar nicht ausrechnen, wie lange wir gebraucht hätten, wenn wir in der Schlange geblieben wären.

Zumal Motorradfahrer so gut wie nie wirklich kontrolliert werden. Pass/Ausweis zeigen. That’s it. Die Autos wurden da schon intensiver unter die Lupe genommen.

Balaton

Wir hatten uns so plusminus den Balaton See als Zwischenstation ausgedacht. Und das hat sich voll gelohnt. Nach dem Duschen bekommen wir gerade noch den Sonnenuntergang mit. Ein Träumchen.

Mal sehen, wie weit wir morgen kommen. Bis Rimini sind’s noch 800 km. Ein Höllenritt durch Slowenien und Nord-Italien. Allerdings hätten wir dann am Samstag einen Tag „off road“ und das tut auch mal gut.

Mal sehen …

Auf ungarischen Autobahnen geht’s gesittet zu

681.7 km von Bruck an der Leitha, Österreich nach Ocna Șugatag, Rumänien

Heute war krass. War dann doch länger, als ich dachte. Zum Schluss dann noch 170 km über Land. Und ich wunder mich, warum ich für 170 km 3 Stunden brauchen soll. Aber da war dann halt keine Autobahn mehr. Dafür viele Orte. Und sogar eine kurze, aber dafür sehr schöne Serpentinenstrecke.

Auch wenn ich hier in Rumänien aufpassen muss wie ein Luchs. „Erwarte hinter jeder Kurve alles“. „Alles“ schliesst eindeutig ein: Gänse, Hühner, Hunde, Kühe, Pferde, inklusive derer Hinterlassenschaften, Schlaglöcher, Pferdekarren und was weiss ich was …

Nicht auf der Autobahn in Österreich tanken

Am Morgen war ich aber erstmal ein wenig irritiert. Denn die ÖAMTC App hat mich mit gleich drei Tankstellen für billigen Sprit in die Irre geführt. Also hab ich mich dann selbst auf die Suche begeben.

Fest steht: Auf österreichischen Autobahnen tanke ICH nicht. Aus Prinzip. Ich find’s ja generell unverschämt, was die da für einen Aufschlag nehmen. Aber in AT da haut’s mir den Nucki raus. Auf dem Land: 1.709. Auf der Autobahn: 2.149. Das sind satte 44 Cent Aufschlag. Pro Liter. Geht gar nicht.

Es geht dann auch recht schnell auf die Autobahn nach Ungarn. Vignette hatte ich mir schon gestern online besorgt. Ging einfach. Mal sehen, ob’s funktioniert hat. Seh ich ja nur dann, wenn keine Knolle kommt 😉

In Ungarn auf der Autobahn

Insgesamt find ich Autobahn zwar todlangweilig, aber ein paar Dinge fallen mir in Ungarn auf. Es geht sehr gesittet und partnerschaftlich zu:

  • Die Leute fahren rechts. Auch die LKW. Elefantenrennen hab ich fast keine gesehen. Und wenn, dann nur von Ausländern (also nicht-Ungarn)
  • Fährt jemand links und es kommt jemand von hinten, dann wird in den allermeisten Fällen rechtzeitig Platz gemacht. Und zwar egal ob der schnellere das Tempolimit von 130 km/h nun überschreitet oder nicht (Just in case: Ich hab mich natürlich dran gehalten)
  • Auf Baustellen wird gebaut. Hab mich in Deutschland letztens über die Autobahn-Baustellen gewundert, in denen keine Menschen zu sehen sind. In Ungarn ist das anders. Es gab Baustellen. Da waren Menschen zu sehn. Und die haben was gemacht. Ich tippe jetzt mal drauf, dass die auch gebaut haben. Beweisen kann ich’s natürlich nicht.
  • Die Parkplatz-Klos stinken nicht. Zumindest nicht so, wie ich das sonst so kenne. Keine Ahnung was die hier tun, aber es funktioniert. Könnte man sich vielleicht mal abgucken.

Rumänien

Und dann kommt die rumänische Grenze und es ist schnell vorbei mit der Autobahn. Ein wenig beängstigend ist, wie dicht die Route an der ukrainischen Grenze vorbeiführt. Fühlt sich komisch an. Ok, ich wusste das vorher und die „WARNUNG: Die Route beginnt in der Nähe der Grenze zur Ukraine, also achte bitte auf den „Grenzverkehr“ und mögliche Kontrollpunkte, überquere die Grenze nicht illegal und fahre nicht abseits der Wege und Straßen (Schotter oder Asphalt).“ vom ACT Rumänien war mir bekannt. Aber lesen und erfahren, das sind zwei Dinge.

Lichthupe vom entgegenkommenden Verkehr scheint übrigens international für „Achtung, das steht ein mobiler Blitzer in deiner Richtung“ zu sein. Sehr sympathisch.

Und Storchennester gibts hier zu hauf. Ist zum Glück immer noch so wie damals. Scheint ein Nord-Ost-Ding zu sein.

Damit der nicht fehlt, mein üblicher Rant über’s deutsche Mobilfunknetz in Form eines Lobes: 2023 Rumänien. Mobilfunknetz einwandfrei. Flächendeckend. In der Pampa auch. Deutschland, Ruhrgebiet, zwischen Marl und Haltern: Kein Netz. <Ironie>Ok. Muss man verstehen. Im Ruhrgebiet wohnt ja auch keiner.</Ironie>

Ankommen

Komme dann pünktlich zum Abendessen an. Suppe, Kartoffelpü und gebratenes Huhn. Sehr lecker. Und ich freu mich, dass sie gleich ein Kännchen Wein für zwei Personen hingestellt haben. Ein wenig wenig. Aber nun ja. Geschenkter Gaul und so.

Ich giesse uns also etwas zum Anstossen ein und verschlucke mich erstmal. Wenn du Wein erwartest, aber Horincă zwischen 52% und 62% Volt bekommst. Womit dann auch klar wäre, warum der die Farbe von in der Karaffe „ein wenig wie Wein“ nach „glasklar“ im Glas gewechselt hat. Das war unerwartet.

Und jetzt ins Bett. Morgen früh gehts gleich weiter auf den ACT. Endlich!