Motorrad-Reisen und -Touren

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Tag 104 – Vulkaneifel

15. Oktober – 259.8 km von Marl nach Altrich

Auf dem Weg nach Süden gehts noch bei der Familie an der Mosel vorbei. Liegt ja auch auf dem Weg.

Herbstlaub in der EifelEigentlich wollte ich ja die komplette Strecke über Landstrasse machen. Aber ich hab mal wieder den Ballungsraum unterschätzt. Bei der Inspektion der Route merke ich, dass die im Rhein-Ruhr-Gebiet ausschliesslich durch Städte und Dörfer geht. Das ist mir dann ein bisschen zu viel Entschleunigung und ich entscheide mich dafür, bis kurz hinter Köln auf der Autobahn zu fahren und dann Richtung Eifel abzubiegen.

EifelkurvenWar die richtige Entscheidung. Die Vulkaneifel erweist sich als tolle Moppedstrecke, der Herbst hat hier schon voll zugeschlagen und bietet mir eine farbenfrohe Kulisse.

Gegen sieben wirds dann aber schon empfindlich kalt und ich bin froh, als ich ankomme und mich am Kaminofen wärmen kann.

 

Tag 99 bis 103 – Reifenwechsel

10. bis 14. Oktober – 166.7 km in Troisdorf, Bonn und bis Marl

Beim Mopped putzen merke ich, dass die Reifen doch mehr abgefahren sind, als ich erwartet hätte. Natürlich prüfe ich ordnungsgemäss die Fahrbereitschaft des Fahrzeugs vor jedem Fahrtantritt. Aber irgendwie scheint es, die Fahrt des letzten Tages hat ausserordentlich Profil gefressen.

Also ab zum Reifenwechsel zu BMW nach Bonn. Dafür, dass die erst die falschen Reifen bestellt habe haben sie mir eine Leihmaschine zur Verfügung gestellt und noch die von Stiefel und Hose abeschubberten Lackstellen am Rahmen wieder nachlackiert – ohne Berechnung. 1a Arbeit, man sieht fast gar nichts und ich bin froh, dass der Rahmen jetzt auch nicht mehr rostet. Das wär glaub ich nicht gut, wenn das so geblieben wäre.

Mit dem TKC 70 bin ich dann doch über 10’600 km weit gekommen. Das ist Rekord. So im Nachhinein wundert es mich dann auch nicht, dass die Reifen runter sind. Wobei sich das so anfühlt als hätte ich sie gestern in Berlin erst aufgezogen. Na gut. Ist schon fast zwei Monate her. Und auch das ist Rekord. In so kurzter Zeit waren sie noch nie runter.

Raureif auf FlachdachAbgesehen vom Reifenwechsel gabs noch einiges am Haus der Eltern zu erledigen und alte Freunde zu treffen. Die Zeit verging wieder Ruck-Zuck. Weniger belustigend fand ich den Raureif, den ich morgens auf dem Flachdach vom Nachbarhaus entdeckt habe. Der verfolgt mich scheinbar. Oder der Herbst verfolgt mich. Oder ich fahre dem Herbst davon. Je nachdem, wie man das sieht. Ich entscheide mich für davonfahren. Und zwar flott.

 

Tag 93 – Wäsche waschen

4. Oktober – 117 km von Marl nach Troisdorf

So wie es ausschaut, hat meine Kondition zwar in den letzten paar Monaten gelitten aber zumindest habe ich keinen Muskelkater vom Fahrrad fahren gestern.

Heute ging’s weiter motorisiert zu den Eltern nach Troisdorf. Neben dem Besuch der Familie und alten Freunden steht in Troisdorf auch mal die grosse Grundreinigung an. Einmal alles ordentlich durchwaschen, säubern, kleinere Reparaturen durchführen und wieder abfahrbereit machen. Rei in der Tube ist für mal zwischendurch schon ganz ok. Aber nach ein paar Monaten tut’s das auch nicht mehr. Da muss dann eine richtige Maschine her.

Rupert Neudeck, der Mitgründer der Organisation Cap Anamur lebte übrigens hier in Troisdorf. Das wusste ich auch schon vor dem Nachschlagen in Wikipedia. Ein Tipp für lange Abende: Mal die eigene Heimatstadt in Wikipedia nachschlagen. Erstaunlich, wie viele Leute man da wiederfindet. Bei einigen Namen, mir noch bekannt aus meiner Schulzeit, hab ich echt grosse Augen bekommen. Ach der macht jetzt das?

Irgendwann muss die Stadt auch mal den Slogan geändert haben. Früher hiess es Die Industriestadt im Grünen. Heute heisst es Eine Familien-Angelegenheit. Ich gebe zu, dass mir beide Slogans nicht sonderlich gefallen.

Tag 90 – Versumpft

1. Oktober – 125 km von Bonn nach Marl

Ein wenig meschugge muss man schon sein, um von Bonn nach Marl zu fahren, um dann mit dem Zug wieder nach Köln zu fahren. Aber die paar Kilometer machen den Kohl jetzt auch nicht mehr fett. Eigentlich muss man schon meschugge sein, um überhaupt so ne Tour zu machen. Aber so bin ich halt. Normal kann jeder.

Abends dann in Köln ordentlich versumpft. Nicht ohne noch ein nächtliches Bild vom Dom zu machen. Der macht mir ja jedesmal eine Freude, wenn ich ihn sehe. Und das obwohl ich mit Kirche sonst recht wenig am Hut habe. Fühlt sich jedesmal ein wenig wie zu Hause an. Schliesslich habe ich fast 30 Jahre lang quasi nebenan gewohnt.

Kölner Dom bei Nacht