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Schlagwort Archiv: Kopenhagen

Tag 72 – Brücken

13. September – 321 km von Kopenhagen nach Harrislee

Gestern Abend habe ich festgestellt, dass mein Schlafsack hinüber ist. Die obere Daunenschicht ist eindeutig nicht mehr wirklich vorhanden. Habe ihn wohl zu früh und noch zu feucht eingepackt und ihn vorher nicht trocken genug bekommen. Der ist hin und da muss wohl ein neuer her.

Das Higlight des Tages dann heute war definitiv die Storebaelt-Brücke. Das Bauwerk mit einer Gesamtlänge von über 16 km und den mächtigen 254 m hohen Pylonen ist schon sehr beeindruckend.Storebaelt-Brücke

Storebaelt-Brücke

Nicht, dass jetzt jemand auf die Idee kommt, ich hätte während der Fahrt fotografiert. Das würd ich ja nie tun. Die Fotos macht die GoPro zusätzlich zum Video, wenn man das einstellt.

Ansonsten war der Tag recht ereignislos. So ereignislos, dass ich zwischendurch sogar freiwillig auf die Autobahn ausgewichen bin. Die Landstrasse war einfach zu voll und zu viele Orte hintereinander. Das war weder spassig, noch interessant. Die Orte waren nämlich auch nicht so spannend.

Immerhin habe ich genügend Informationen gesammelt, damit ich die Länderseite Dänemark zusammenstellen konnte.

Es tauchen aber auf dem Land immer wieder Kirchen in diesem Baustil wie unten auf. Super-akkurat, blitzeblank und picobello. Sieht aus, wie aus einer Spielzeugeisenbahn geklaut. Inklusive des dazugehörigen Friedhofs, der genau so akkurat dahin gestellt und gepflegt wurde.

Vemmelev Kirke

Tag 71 – Dänemark

12. September – 455.1 km von Mullsjö nach Kopenhagen

Der Weg nach Süden bringt so einige Veränderungen mit sich. Der Verkehr wird wieder deutlich dichter und die Autofahrer weniger entspannt. Dicht ist in dem Falle allerdings relativ. Wenn man von Lappland runter kommt, dann ist eine nach deutschen oder schweizer Verhältnissen wenig bis mässig befahrene Landstrasse schon ganz schön dichter Verkehr. Das führt auch dazu, dass die auf die Hauptstrasse einbiegenden Fahrzeuge deutlich flotter reinziehen als weiter im Norden. Immer noch viel weniger flott als bei uns. Aber schon so flott, dass ich manchmal denke Oha, der hats aber eilig.

Dann ist der Herbst hier noch lange nicht so weit wie oben. Während in Lappland schon Vorwinter war, ist hier noch nichtmal Nachherbst.

Es wird auch sehr deutlich früher dunkel. Ich schreibe das ca. um halb neun und es ist schon fast stockfinster. Da muss ich mich erst wieder dran gewöhnen. Und das wird nicht besser, je weiter nach Süden ich kommen werde.

Und die Temperaturen sind unfassbar. Das ging heute Ruck-Zuck auf fast 27 °C hoch. So Ruck-Zuck, dass ich mit dem Ausziehen gar nicht nachgekommen bin und heute Abend immer noch die Regen-Inlays unten drunter hatte.

Es gibt auch deutlich mehr Moppedfahrer. Man kommt aus dem Grüssen gar nicht mehr raus. Das waren gestern und heute so viele, wie die ganzen letzten Wochen nicht mehr.

Und die GoPro Fernbedienung hat sich auf wundersame Weise regeneriert. Vor ca. 5 Tagen habe ich nochmal einen Versuch mit Laden und lange auf On drücken gemacht:  Sie ist und bleibt tot. Heute habe ich dann mal beim Support angerufen, der sich erstmal für die Wartezeit entschuldigt hat. Es wäre im Moment so viel los. Schön und gut, aber dann sollten sie in der Standardantwort nicht schreiben, dass es 1-2 Tage dauert. However: Der ist erstmal das Standard-Fehlerfindungsprogramm mit mir duchgegangen und ich dachte ich spinne, als das Dinge plötzlich anfängt zu laden, als ich es an den Rechner stecke. Da habe ich heute wieder ein paar Dinge gelernt:

  1. 8 Sekunden auf den Power-Button drücken, dann sollte die Remote einen Reset machen. Warum das in der Bedienungsanleitung nicht steht, ist mir zwar ein Rätsel, aber sowas in der Richtung dachte ich mir schon und habs natürlich vorab schon probiert
  2. Es scheint neben An, Aus und Reset noch einen weiteren Modus zu geben: Deep-Reset. Der tritt wohl dann ein, wenn die Batterie so wirklich und komplett entladen ist. Ich vermute, das ist nach den paar Tagen dann der Fall gewesen und schwupps, geht sie wieder.  Hat wohl den gleichen Effekt wie Batterien rausnehmen. Nur dass man die Batterien eben nicht rausnehmen kann
  3. Die Überraschung des Tages: Sollte die ein GoPro Teil im Rahmen des Gebrauchs auf Reisen ein Garantieproblem haben, ist man im A…. Denn für den Garantieaustausch muss man sich 10 – 15 Tage am selben Ort befinden. Einsenden vom einen und Ersatzgerät empfangen am anderen Ort geht nicht im GoPro Universum. Gelinde gesagt finde ich das erstaunlich für ein Gerät, dass für den Gebrauch auf Reisen hergestellt wurde. Zu Hause auf der Couch mache ich wohl keine Extremsportarten, die den Einsatz einer Action Cam rechtfertigen. Und ich bitte die Leser sich jetzt jeglichen Kommentaren anzüglicher Art zu enthalten 😉

Zum Abschluss von Schweden nochmal ein Seen-Bild, das mir gestern über den Weg gelaufen ist. Da konnte ich mal wieder nicht anders und musste anhalten.

Östra See