Motorrad-Reisen und -Touren

Deiche

179 Kilometer in Zeeland und 152 Bilder weiter

Börps. Satt. Das Abendessen nach indonesicher Ar war sehr lecker. Aber der Reihe nach.

Man mag es kaum glauben, aber es ist möglich innerhalb von Sekunden einzuschlafen während Luftlinie 10 Meter weiter Disco ist. Irgendwie hatte ich wohl doch das ein oder andere Bier …

Und morgens dann die Frage: Was zieh ich bloß an?? Nase aus dem Fenster sagt eindeutig: Kalt. iPhone sagt 8 Grad und bestätigt die gefühlte Temperatur. Also die Regenkombi als Windschutz übergeworfen. Trotz der zwei übereinstimmenden Sinneswahrnehmungen stellt sich dann aber in der Sonne sehr bald heraus, dass das alles Blödsinn ist. Es ist warm. Zu warm.

In der ersten Pause dann also die Regenkombi wieder aus und zusätzlich zum warmen Sweatshirt für alle Fälle in den Tankrucksack gequetscht. Überflüssig zu erwähnen dass der Tankrucksack nun übervoll ist und beides den ganzen Tag nicht mehr gebraucht wurde. Aber so ist das. Besser zu warmes Zeugs im Gepäck als es zu Hause zu lassen und sich den A**** abzufrieren.

IMG_3737_30%Es fühlt sich sehr bald auch so an als würden wir immer rechts, links, rechts, rechts, rechts, links im Kreis rumfahren. Immer um den gleichen großen Deich rum. Aber es sind tatsächlich immer andere Deiche, wie die Karte bestätigt. Überhaupt. Ganz Zeeland scheint ein einziger großer Deich zu sein. Eigentlich wäre es einfacher die Landfläche zu messen die nicht von Deichen belegt ist. Rechts am Deich entlang. Über den Deich drüber. Links am Deich entlang. Nur um dann auf dem Deich zu fahren. Die Deiche sind die Berge von West-Holland. So viel steht fest. Und die Dinger machen auch ganz gerne mal nen Knick mitten drin. Daher also die Ankündigung der „small and winding roads“.

IMG_3783_30%Mittags dann an der Stelle in der die Holländer 1953 ein paar große Betonklötze versenkt haben, um die kaputten Deiche nach der Flut zu flicken. Scheinbar haben sie auch danach noch ein paar Deiche als Reserve verbaut. Also diese Betonklötze waren groß. Sehr groß. So groß, dass in 4en davon heute ein Museum über die große Sturmflut von damals ist. So richtig wird mir die Größe erst bewusst, also ich das Modell sehe.

Es ist ein Suchspiel auf dem Foto. Um das Model des Menschen ist ein roter Kreis. Der Rest ist Betonklotz.

Und dann die Begegnung mit einer Frikandel zu Mittag. Zugegeben. Ich habe bisher noch nie ein Lebensmittel verzehrt, dass keine Konsistenz hatte. Außen war es knusprig. Innen war es gar nicht. Genau genommen hatte es auch keinen Geschmack wen man von der sehr leckeren Mayo und Senf absieht, die dazu gereicht wurden. Das machte den Verzehr einfach. Und es hat satt gemacht. Übrigens: Der Wikipedia-Artikel ins Verhältnis gesetzt mit dem, was wir zu Mittag hatten zeigt eindeutig: Der Verfasser kennt weder eine Frikandel, noch eine Berliner Currwurst. Überhaupt. Diese beiden Lebensmittel in einem Satz zu erwähnen…. tzzzzz. Unglaublich.

IMG_3829_30%Der Rest des Tages verging wie auf Deichen. Sozusagen. Am Abend dann noch einen kurzen Besuch ans Meer und morgen steht dann der Hafen von Rotterdam auf dem Programm.

Glücklicherweise hat sich der Tourführer für die Tour #4 noch kurzfristig breitschlagen lassen auf Rotterdam (#5) umzuschwenken nachdem alle Plätze für die #5 eigentlich schon dicht waren.

Fazit von heute: Schöne Tour, viel gesehen und gelernt und die Holländer haben wirklich ganz schön was geleistet, um sich gegen die Fluten zu schützen.

Freu mich auf morgen.